unreale realität

diese vertrautheit, wenn ich in den spiegel schaue. ich sehe mich vor mir, wie einen alten freund, grinse kurz und wende mich ab. ich weiß genau wie ich aussehe, spiegel brauchen mir das nicht unter die nase zu reiben. draußen ist es pechschwarz, erst nach langem suchen entdeckte ich ein paar sterne. 'ein blick in die sterne ist ein blick in die vergangenheit' mir gefällt diese weisheit und ich überlege, was dort oben wohl passiert. ich atme tief ein, die nachtluft erinnert mich an schulmorgende und ich spüre ein wohliges gefühl im magen. doch ein gedanke verdrängt es, urplötzlich schlägt mir die realität ins gesicht. meine geliebte klasse werde ich nie wieder sehen. tief einatmen. diese vielen schönen erlebnisse, ich würde sie gern alle in einer box sammeln, und dann wenn ich möchte freilassen. die abschlussfeier war klasse. um mitternacht sprangen wir alle in den pool voller luftballons und trockneten dann am lagerfeuer mit marshmallows und stockbrot. ich hatte so ein komisches gefühl, ich lebte auf einmal in der vergangenheit. alles zog an mir vorbei und fühlte sich nicht real an. der moment in dem ich lebte kam mir vor wie eine erinnerung. ich wäre fast ins feuer gesprungen, so kaputt war mein realitätsvermögen. manchmal habe ich dieses gefühl, es kommt aus dem nichts und ich frage mich woher und wieso, aber warum mache ich mir darüber gedanken, wenn ich niemals zu einem ergebnis kommen würde?
es ist..
so, als würde ich mir selbst über die schulter schauen, während ich etwas tue.

ihr werdet es wahrscheinlich eh nicht verstehen, warum mach ich mir die mühe?