Winternacht, Stille.

Die bunten Lichter vernebeln mich, was ist blos los.
Ich mache meinen iPod an,
All These Things I Hate, mein Lieblingslied, das mich durch jede schwere Zeit begleitet hat. Ich sinke in der Ecke weinend auf den Boden und bin am Ende, doch sehe keins und auch keinen Anfang, weil alles über mir zusammenzubrechen scheint. Allein gelassen von der Welt, aber wenn's nur das wäre. Auch ich hab mich selbst alleingelassen, vernachlässigt. Ständig dieser Hass, warum hört das nicht auf? Warum ist es nicht so wie früher?
Aufeinmal erscheint Blut, doch die Farbe machte mich so glücklich und für einen Moment setze ich ein Lächeln auf, das mich jedoch sogleich verließ. Weitere Tränen, weitere Schnitte, weitere kurze Momente des Glück und weiterer Hass und es wollte nicht aufhören.



Ich schaue auf diese Zeit zurück, kann sie mit einem verlegenen Grinsen Vergangenheit nennen. Ich schaue an mir herunter, sehe die ganzen Narben. Es ist als würde ich den Körper eines anderen Menschen tragen. Ich bin schon zweimal gestorben. Ich habe schon zwei 'Ich's' verloren, mal sehen wie viele ich noch übrig habe, könnte knapp werden. Mein unschuldiges Kindheitsich starb und ein depressives suizidgefährdetes Ich übernahm meinen Körper, fügte ihm Schaden zu. Dieses Ich war nicht wirklich böse, die Trauer und der Hass machten es zu dem, was es war. Das Ich selbst wollte das überhaupt nicht.
Und das jetzige Ich. Vielleicht kann ich erst von ihm erzählen, wenn es auch tot ist. Es ist sehr realistisch, immernoch unsicher, aber es  tut sich schon. könnte fast sagen, dass ich stolz wäre, doch ich möchte nicht übertreiben.